Immanuel Kants "Metaphysische Anfangsgr nde der Rechtslehre", 1797 als erster Teil der "Metaphysik der Sitten" erschienen, stellen einen Beitrag zur neuzeitlichen Rechts- und Staatsphilosophie dar. Hinsichtlich der normativen Prinzipien von Recht und Staat entwickelt Kant eine erfahrungsunabh ngige, insofern metaphysische Theorie. Sie beginnt mit einem angeborenen und unver u erlichen Menschenrecht und geht dann zu den Institutionen des Eigentums und des Rechtsstaates ber. Besonders aktuell ist die Formulierung eines rechts- und friedensfunktionalen V lkerrechts und eines Weltb rgerrechts. Dar ber hinaus behandelt Kant auch das Ehe und Familienrecht, das Verh ltnis von Staat und Kirche und das Straf- und Begnadigungsrecht. Durch den thematischen Reichtum und die begriffliche Genauigkeit, vor allem jedoch durch die Radikalit t seiner Fragen und die Originalit t der Antworten ist Kants Rechtsdenken bis heute von hohem systematischem Rang. Die elf Beitr ger dieses kooperativen Kommentars nehmen die bleibend g ltigen Provokationen der "Metaphysischen Anfangsgr nde" ernst.