Die Stadt Assur war die Keimzelle des assyrischen Staates, der im 1. Jahrtausend v. Chr. zum ersten wirklichen Imperium der Weltgeschichte aufstieg. Wie sich diese historisch so folgenreiche Transformation des assyrischen Staatswesens vollzog und welchen Wandlungen dabei die Identitat seiner Eliten unterworfen war, dokumentieren zahlreiche in Assur gefundene Konigs- und Weihinschriften, Chroniken, Dekrete, Vertrage und historisch-literarische Texte. Im Band werden 80 dieser Texte zum grossten Teil erstmalig in Form von Bearbeitungen und Keilschriftautographien vorgelegt. Die leider zumeist nur fragmentarisch erhaltenen Texte, die in die Zeit vom 13. bis zum 7. Jahrhundert v. Chr. datieren, umfassen bislang unbekannte konigliche Annalen- und Bauberichte, eine Chronik aus der Zeit Assurnasirpals I., einen neuen "Gottesbrief", Manuskripte der Loyalitatseide Sanheribs sowie eine Art Dialog zwischen Konig Ischme-Dagan I.(?) und dem Gott Assur-Enlil. Auch die fruheste Erwahnung Agyptens in einer assyrischen Konigsinschrift wird in dem Band prasentiert.